pegi
Grand Master of Rocketry
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Das Ganze ist jetzt erstmal wg. schlechten Wetters bis auf weiteres abgeblasen worden. Zitat: Original geschrieben von Oliver Arend Und es wäre wirklich toll, wenn wir in 50 km Höhe schon Fast-Schwerelosigkeit hätten.
Naja, der übliche Blabla irgendwelcher Reporter, die von der Materie keine Anhnung haben. Es ist manchmal nicht zu fassen, was über die Agenturen gerade beim Thema Raumfahrt so alles verbreitet wird. So hat zB dpa mal der Welt weismachen wollen, dass ein Shuttle-Kommandant Patrik Duffy heißt, bis ich die angerufen und aufgeklärt hatte, dass da nicht Bobby Ewing aus "Dallas" um die Erde kreist, sondern der Typ auf den Vornamen Brian hört... pegi
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Sebastian
Raketenbauer
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Zitat: Und es wäre wirklich toll, wenn wir in 50 km Höhe schon Fast-Schwerelosigkeit hätten.
Hmm, aber das haben wir doch überall, wo uns der Boden unter den Füßen weggezogen wird! Seid doch nicht so streng mit den Reportern, sonst hätten wir gar nix mehr zum Schmunzeln! Cheers, Sebastian
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Harald
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Schwerelosigkeit kommt in einem Satelliten nicht durch die Höhe zustande, sondern dadurch, daß in einen Satelliten die Fliehkraft gleich groß der Gewichtskraft ist (genaugenommen gilt dies nur im Schwerpunkt des Satelliten). Eine andere Möglichkeit einen schwerelosen Zustand zu erzeugen, besteht darin, in dem man sich im freien Fall befindet, wobei hier frei frei von jeder Bremswirkung durch den Luftwiderstand heißt. An Bord eines Ballons herrscht keine Schwerelosigkeit, denn er ist weder im freien Fall noch hat er eine Geschwindigkeit, die auch nur annähernd der Satellitengeschwindigkeit entspricht. Die Schwerebeschleunigung in Abhängigkeit von Höhe ind Geschwindigkeit lautet:
a = (G*M/(r + h)*(r + h)) - (v*v)/(r + h)
Hierbei bedeuten: G = Gravitationskonstante M = Masse der Erde r = Radius der Erde h = Höhe über den Erdboden (r und h müssen in der gleichen Einheit verwendet werden) v = Geschwindigkeitskomponente paralell zur Erdoberfläche a = Wert der Schwerebeschleunigung
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Neil
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Hi,
die Schwerkraft nimmt aber mit der Entferung ab. Diese wird aber dennoch nie 0 erreichen. Wie sieht das aber bei dem Überschallfall mit der Luftreibung aus? Heizt er sich nicht auf, spätestens wenn er in dichtere Schichten kommt und abbremst?
Gruß
Neil
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Sebastian
Raketenbauer
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Hi Neil, Zitat: Heizt er sich nicht auf ... ?
die Wärmelasten werden im Gegensatz zu einem Wiedereintrittskörper mit einigen Tausend m/s äußerst gering bleiben. Ich schätze mal eine kurzzeitige Staupunkttemperatur von Umgebungstemperatur in der Höhe + 100 K. Cheers, Sebastian P.S.: Wobei jetzt die Frage wäre, ob der Wärmestrom von der Luft zu ihm geht oder umgekehrt ...
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Neil
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Hi,
das sit aber auch schon ganz häftig. Schaut man mal was das Thermometer so bei einem Passagierflugzeug immer anzeigt in 10.000m Höhe, dann dürfte er ja schon so um die 60-70 °C haben. Das wird dann ja mehr ein Saunaflug. Es gab ja mal Ideen für Bergungssystem wo Astronauten auf aufblasbaren Schilden zur Erde gleiten würden. Die lagen da einfach oben drauf.
Gruß
Neil
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Sebastian
Raketenbauer
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Saunaflug ist gut! Ich denke aber, dass die Einwirkungszeit zu kurz sein wird, um den Anzug des Franzosen auf 60-70°C aufzuheizen. Das mit den aufblasbaren Schilden ist unbemannt schon verwirklicht worden, siehe IRDT (Inflatable Reentry Descent Technology). Der erste Testflug verlief ganz gut, beim zweiten fand man jedoch den Demonstrator nicht mehr wieder, leider. Cheers, Sebastian
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Bertram Radelow
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hi Neil, ich glaube Du hast das Minus-Zeichen übersehen! An der Tropopause (Beginn der Stratosphäre) ist es -50°C bis -60°C "warm" - also wird der gute Mann gut vorgekühlt. Darüber steigt die Temperatur recht heftig an bis sie irgendwann die Temperatur der im Weltall wehenden Teilchen erreicht - mehrere 10000° oder so. Da die Atome dann aber nur noch vereinzelt vorkommen, tragen sie praktisch nicht zur Erwärmung bei. Wenn man sich in der Höhe länger sonnt, würde man aber ganz schön gebacken - wie am Äquator am Strand, aber ohne strahlenschluckende Atmosphäre. Die Frage nach der Temperatur da oben ist recihlich schwierig... Bertram
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Neil
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Hi,
das es da oben noch kälter ist, ist mir klar. Ich bin aber davon ausgegangen das weiter oben die Luft so dünn ist das er ja auf Überschall beschleunigt. Weiter unten wird er dann abgebremst auf einer normalen Geschwindigkeit für Fallschirmspringer. Da spassiert aber schon in tieferen Luftschichten. Ein Passagierflugzeug fliegt so bei 10.000m. Da herschen dann -30°C.
Gruß
Neil
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Sebastian
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Neil, deine 60-70°C als Stautemperatur stimmen schon, denke ich. Die maximale Geschwindigkeit wird der Franzose in etwa 30 km Höhe erreichen. Lass es da -40°C sein, dann passt das. In 50 km Höhe herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt, die mit sinkender Höhe auf -50°C in der Tropopause fallen. Was ich nicht nachvollziehen kann, sind die Temperaturangaben in dem dpa-Artikel auf der vorigen Seite. Vielleicht sind das gefühlte Werte ... (@Bertram: Mehrere 10 000°C ist ein "bisschen" viel. ) Cheers, Sebastian
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