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Eberhard
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2002 Wohnort: Ulm Verein: ARGOS; T2, TRA L3 Beiträge: 580 Status: Offline |
Beitrag 22943
[05. Dezember 2002 um 21:05]
Heute mal eine Frage meinerseits zum Fallschirmbau.
Bei Mehrfachbergung wird ja normalerweise der Main durch den Drogue herausgezogen. Der Drogue fällt logischerweise nach dem Entfalten des Mains zusammen, und ist dadurch zur Veringerung der Snkgeschwindigkeit nutzlos. Ich möchte aber darauf nicht verzichten. Was passiert, wenn ich das System "umdrehe"? Funzt es? Habt ihr schon Erfahrungen damit gesammelt, bzw. wie beurteilt ihr das Ganze? Beste Grüsse Eberhard Folgende Datei wurde angehängt: |
Tom
Grand Master of Rocketry
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Neustadt Verein: T2 , SOL-1 Beiträge: 5257 Status: Offline |
Beitrag 22945
[05. Dezember 2002 um 21:14]
Hallo Eberhardt,
Wolfgang Schäfer hatte mal damit experimentiert: <a href="http://www.experimentalraketen.de/tandem/tandem.htm">Tandem-Fallschirm Experiment auf www.experimentalraketen.de</a> <img src="http://www.experimentalraketen.de/tandem/tand06.JPG"> Vielleicht hat er auch mal die Fallschirm Konfiguration umgedreht... ? Gruss Tom |
Eberhard
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2002 Wohnort: Ulm Verein: ARGOS; T2, TRA L3 Beiträge: 580 Status: Offline |
Beitrag 22946
[05. Dezember 2002 um 21:35]
Danke Tom - also scheint es zu funzen...
Kann man den "Widerstandsbeiwert" beider Schirme zu einem zusammenfassen? Eberhard |
Achim
Moderator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth Verein: Solaris & RMV Beiträge: 3029 Status: Offline |
Beitrag 22948
[05. Dezember 2002 um 22:44]
Zitat: Also ich weiss nicht... Aufgabe des Vorschirms ist es doch, den Öffnungsschock klein zu halten und dann erst den Hauptschirm zu öffnen. Worin soll der Sinn liegen, die Sache umzudrehen? Die Sicherheit wird ja bei einem solchen, sequentiellen System ohnehin nicht erhöht. Sollte alsi die Sicherheit im Sinne eines backups im Vordergrund stehen, so würde ich einen zweiten unabhängigen Schirm vorziehen. Ich bin auch schon länger am Grübeln, aber eine optimale Methode ist mir auch noch nicht eingefallen. Am liebsten wäre mir ja, zwei Schirme aus 2 Rohren zu feuern, aber da hab ich Bedenken, dass sich der zweite Schirm dann im ersten verfängt. Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Eberhard
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2002 Wohnort: Ulm Verein: ARGOS; T2, TRA L3 Beiträge: 580 Status: Offline |
Beitrag 22950
[06. Dezember 2002 um 00:28]
Der Hintergrund liegt darin begründet, dass der Vostok zwei unterschiedlich grosse Schirme beigefügt sind.
Sie ist so konzipiert, dass sie in zwei Segmenten landen soll. Dies widerstrebt mir allerdings - bin eben lauffaul ;-) Einen Nylon-Schirm mit 1,6 Meter Durchmesser bekomme ich nicht in die Fallschirmkammer, ausserdem wäre es schade, die "mitgekauften", sehr guten Schirme nicht zu verwenden... Alternativ habe ich mir schon einen Seidenschirm mit 1,4 m² (Rechteck) nähen lassen. Und da kommt schon die nächste Frage: Bei einem Rundkappenschirm mit 1,6 m Durchmesser habe ich eine Fläche von 20.000 cm². Bei einem quatratischen Schirm mit 1,4 m habe ich ebenfalls eine Fläche von annähernd 20.000 cm². Sind die Sinkgeschwindigkeiten von beiden Schirmen gleich gross? Oder gibt es da einen Unterschied, da die Schirme unterschiedlich aufgebaut sind? Deswegen bin ich gerade am Grübeln, ob ich den Seidenschirm, oder die beiden Nylon-Schirme "in Reihe" verwenden soll. Grüsse Eberhard |
oliver
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2002 Wohnort: 89250 Senden Verein: SOLARIS-RMB;T2; Tripoli #09637 Beiträge: 897 Status: Offline |
Beitrag 22951
[06. Dezember 2002 um 00:38]
Hi Ebe,
ich meine: gleiche Fläche = gleiche Sinkgeschwindigkeit. Wie Du aber selber weißt hat der Flächenschirm den großen Vorteil, dass die Rakete nicht so stark pendelt. Trotzdem würde ich bei der VOSTOK die Rundkappen nehmen, da es ja ein Scalemodell ist. Solltest Du aber die beiden Schirme "hintereinander" verwenden, meine ich dass ein Fallschirmsack für den zweiten Schirm unabdingbar ist. Es besteht sonst das Risiko, dass sich die beiden Schirme verheddern. Ciao Oliver Die kürzesten Wörter, nämlich 'ja' und 'nein' erfordern das meiste Nachdenken. - Pythagoras - Modellbau-Factory |
Neil
99.9% harmless nerd
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline |
Beitrag 22952
[06. Dezember 2002 um 09:16]
Hi,
es soll also die Spitze an einem und der Booster an einem anderen Schirm landen. Was spricht dagegen beide Segmente mit einer Leine zu verbinden? Müßte natürlich mit der Sinkgeschwindigkeit passen. Das gleiche Fläche gleich gleiche Sinkrate entspricht klappt so nicht ganz. Man kann davon ausgehen das der Rundschirm langsamer fallen wird. Das hat was mit dem Luftwiderstand der Form zu tun. Wo wird die Vostok eingetlich getrennt? Da ist doch mittendrin das Gittergerüst wo die Ausstoßladung nicht durchpusten kann. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Juerg
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2001 Wohnort: 8102 Oberengstringen, CH Verein: ARGOS Beiträge: 951 Status: Offline |
Beitrag 22953
, Eigentlich sollte ich ja arbeiten... :-)
[06. Dezember 2002 um 10:26]
Hier im Zeitraffer einige Antworten auf Fragen in diesem Thread.
- Matthias Gloor hat bei seiner SA Archer ein Bergungssystem bei welchem beide Fallschirme nach vorne pyrotechnisch ausgeworfen werden. (2 getrennte Kammern) Bisher hat das geklappt, es besteht aber tatsächlich ein gewisses Risiko dass sich die beiden Fallschirme in die Quere kommen - Die saubere Lösung ist ganz klar der kleine Fallschirm welcher zu einem gewissen Zeitpunkt via mechanische Freigabe den Hauptfallschirm rausziehen kann. Wir haben das u.A. bei den Ariane-Boosters so gemacht. Nachteil ist, wie richtig bemerkt, dass dieses System sequentiell ist (bei beim Ariane Booster gesehen), der Drogue muss also rauskommen (was sich aber konstruktiv sicherstellen lässt) - Tandemfallschirme gleicher Grösse sind keine optimale Lösung weil der obere Fallschirm die Struktur des unteren Fallschirmes zusätzlich belastet. Normale Fallschirme halten das nicht aus, vor allem aber wird die Schirmgeometrie gestört. - Achim, Dein Pyro-Rückhaltemechanismus erinnert stark an den BSR PRM. Was passiert mit dem Stift, wird der ausgeschossen? (Das wäre dann lebensgefährlich!) Das Konzept ist grundsätzlich gut (der Stift muss abgefangen werden) aber beim PRM gab es so viele Probleme dass ich ein neues Teil entwickelt habe welches sich in der Ariane und bei anderen Gelegenheiten hervorragend bewährt hat und ab etwa Frühjahr zu kaufen sein wird: http://www.argoshpr.ch/Images/Ariane020101/P1040022.JPG (Servoelektrisch, kein Zünder, keine Schwarzpulverladung, kein Dreck) - Reefing, wie von Oliver angetönt, wäre eine andere Variante, dies ist aber nur bei sehr grossen Schirmen (über 3m Durchmesser) praktikabel. Grüsse Jürg |
MikeHB
Lounge-Control-Officer
Registriert seit: Jun 2002 Wohnort: Bremen Verein: AGM e.V. Beiträge: 2563 Status: Offline |
Beitrag 22954
[06. Dezember 2002 um 11:22]
OT
Hallo Juerg. Klasse Bild! Nur die Raketenteile stören etwas Gruß Michael "Clustern? Find' ich Clusse!" (Von mir) |
Juerg
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2001 Wohnort: 8102 Oberengstringen, CH Verein: ARGOS Beiträge: 951 Status: Offline |
Beitrag 22960
[06. Dezember 2002 um 12:20]
<i><b>Klasse Bild! Nur die Raketenteile stören etwas </i></b>
... Dani hat das Bild mit viel sadistischer Freude komponiert.... |