
Autor | Thema |
---|---|
Roman
Archiv-Moderator Registriert seit: Feb 2001 Wohnort: Verein: Ramog Beiträge: 2027 Status: Online |
Beitrag 7660479
[
![]()
Weiter geht's, gestern wurde es spät
![]() Der Schockleinenanker hat noch Verstärkung bekommen: Die Spitze schließt jetzt sauber ab, dazu habe ich den unteren Rand geschwärzt und immer wieder auf Schleifpapier rotiert (ebene Unterlage), bis die Farbe weg war: Die Rumpfverlängerung ist verklebt und im Zuge dessen auch ein Sperrholz-Klötzchen das dem unteren Railguide als Befestigung dient: Der Abschlussspant (oben) des Spitzen-Innenrohrs ist auch fertig. Er besteht aus einem gedruckten Teil mit Gewindeeinsätzen damit er mit dem Rohr verschraubt werden kann: Die "Brille" ist für die Röhrchen in denen die Ausstoßladung unterkommt. Deren Länge bzw. Volumen gilt es aber noch zu bestimmen ![]() Damit der Druck nicht an die Elektronik kommt sind die beiden Spanten (Abschluss Innenrohr und Abschluss Spitze) mit selbstklebenden Moosgummibändern versehen. Die Kontur auf der das Band klebt ist kegelig, so dass die Dichtung beim Zusammenbau/Einschieben erst gar nicht und dann immer mehr komprimiert wird. Motoradapter vom 106mm Innenrohr auf 54mm: Durch den großen Innendurchmesser ist auch Platz für Cluster ![]() Und zu guter Letzt noch ein Bild der Klebevorrichtung für die Flossen, natürlich auch gedruckt. Die braucht noch ein paar Anpassungen bevor sie zum Einsatz kommen kann, aber es fehlt ja auch noch eine Flosse. 'Technisch gesehen hat alles funktioniert!' -Ich (oft kopiert) |
Daniel Hahn
Epoxy-Meister Registriert seit: Apr 2002 Wohnort: Heilbad Heiligenstadt Verein: AGM, Solaris-RMB Beiträge: 408 Status: Offline |
Beitrag 7660483
[
![]()
Sehr saubere Arbeit
![]() Ich bin gespannt |
Tom Engelhardt
Überflieger
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Göttingen Verein: RAMOG/TRA L3/Präfekt TRA 123 Beiträge: 1576 Status: Online |
Beitrag 7660484
[
![]()
Mit Angst-Spant und Schiss-Niet
![]() Sehr schön! "Intelligenz ist zu wissen, dass eine Tomate eine Frucht ist; Weisheit ist, sie nicht in einen Obstsalat zu tun." Miles Kington (1941-2008) |
Roman
Archiv-Moderator Registriert seit: Feb 2001 Wohnort: Verein: Ramog Beiträge: 2027 Status: Online |
Beitrag 7660525
[
![]() Zitat: Ich bin mit dem Baubericht etwas hinterher, aber ich kann schon mal so viel sagen: die A&S-Maßnahmen haben gehalten ![]() Zusätzlich den Carbon-Verstärkungen habe ich am Schockbandanker noch zwei Sperrholzklötze verklebt. Dazu habe ich erst Quader ausgesägt, mit einem Schlitz versehen, damit ich ein Flacheisen drin verklemmen kann und 2 diagonale Ecke rundgeschliffen. So konnte ich sie von oben gut einsetzen - an der Engstelle (Kuppler der Rumpfverlängerung) vorbei und ein Position rotieren. Verkleben ging gut, fotografieren eher weniger: Das Befestigen der Flossen ging dank einer gedruckten Vorrichtung wie von selbst. Als Klebstoff habe ich einen Strukturklebstoff verwendet, der auf GFK/CFK hochfeste aber flexible Verklebungen ermöglicht. Es ist wirklich erstaunlich wie viel diese Klebstoffe mehr können als bspw. 5-min-Epoxy ![]() Banana for scale ![]() Sandwiches stärken! Das gilt auch für Composite-Konstruktionen wie die Flossen, also wurden die ausgeschäumt. Den guten 2K PUR Hartschaum habe ich nicht so schnell ranbekommen und stattdessen - trotz Andreas zu 110% zutreffender Warnungen - 2K Schaum aus der Dose verwendet. Die 3min Verarbeitungszeit sind eine Lüge und das Zeug kommt innerhalb von kürzester Zeit so derartig zäh aus der Düse, dass gar nicht daran zu denken war mittel bereitliegendem Verlängerungsschlauch auch das Heck noch auszuschäumen... Getrimmt: Apropos Trimmen: ich mag kein Ballastgewicht. Klar, bei manchen Modellen führt kein Weg daran vorbei, aber wo möglich möchte ich kein Modell unnötig schwer machen. Deswegen landet bei der A4 alles was eh rein muss in der Spitze. Und viel gibt es da nicht außer Elektronik und Bergungssystem, erstere wurde am Innenrohr der Spitze untergebracht, erstmal ein Simply und ein SALT: Von unten sieht der Abschlussspant des Innenrohrs so aus: Der Hauptschirm steckt in einem Packsack und hängt direkt an der Pyromechanik, kann also nirgends hin und bringt den Schwerpunkt nach vorn. Damit der Vorschirm und die ganzen Leinen beim Start nicht ins Heck rutschen habe ich noch einen Schott gedruckt, der auf Höhe des Schockbandankers auf einem schmalen Ring aufliegt: Der Schott kann natürlich entnommen werden wenn längere Motoren geflogen werden sollen ![]() Apropos fliegen: tut sie! Gestern war es soweit... aber dazu mehr wenn ich ein paar Fotos davon habe. 'Technisch gesehen hat alles funktioniert!' -Ich (oft kopiert) |
Roman
Archiv-Moderator Registriert seit: Feb 2001 Wohnort: Verein: Ramog Beiträge: 2027 Status: Online |
Beitrag 7660551
[
![]()
Die Kiste fliegt!
Der Erstflug fand am 6.09. beim RMV Experimental- und Scale-Wettbewerb statt und erreichte mit ~650Ns knapp 370m Flughöhe. Eigentlich hätte es über 400m gehen sollen, aber der Vorschirm würde zu früh ausgeworfen, dazu später mehr. Hier ein paar Screenshots aus den Videos die ich bekommen habe: Und frisch geborgen ![]() Keine Woche später gab es dann die nächste Gelegenheit für Flüge beim Solaris-Flugtag in Straubing. Zunächst mit der gleichen Motorisierung, diesmal mit Auswurf am Gipfelpunkt und nicht davor (407m): Der Vorschirm hatte sich in seinem Schutztuch verwurstelt (ja das ist ein Wort) und wollte nicht aufgehen. Bei serieller Zweistufenbergung nicht ganz ideal, aber der Hauptschirm kam trotzdem wie geplant, da in der Rakete genug Platz ist und alles lose gepackt werden kann. Nach zwei Flügen nahe am Original (Flüssig-Flüssig-Antrieb) folgte noch einer auf Hybrid (mehr dazu hier! ). Knapp 800Ns beförderten sie auf 550m: Nächster Halt: Lackierung... 'Technisch gesehen hat alles funktioniert!' -Ich (oft kopiert) |
Roman
Archiv-Moderator Registriert seit: Feb 2001 Wohnort: Verein: Ramog Beiträge: 2027 Status: Online |
Beitrag 7660552
[
![]()
Noch ein kleiner Nachtrag zur Elektroniksektion in der Spitze und dem verfrühten Ausstoß beim Erstflug:
Zwei Faktoren haben hier mitgespielt - die Entlüftungslöcher (Größe und Positionierung) und die Oberfläche der Spitze. Elektroniken mit Drucksensor in der Spitze zu verbauen ist nicht ideal, da die Entlüftungslöcher dann nicht an einem geraden Stück Rohr platziert werden können und schneller Verwirbelungen etc. zu stärkerem Rauschen in den Druckdaten führt. Die Elektronik filtert sowas (hoffentlich ausreichend) und erkennt den Gipfelpunkt weiterhin zuverlässig genug für die Bergung. Ich war mir nicht sicher wie groß die Entlüftungslöcher sein sollten, habe daher das Volumen der Elektronikkammer grob berechnet und die gängigen Faustformeln darauf angewendet. Herausgekommen sind erstmal riesige Löcher... also habe ich das Volumen reduziert indem ich einen weiteren Spant eingebaut habe, der den vorderen Teil der Spitze von der Elektronikkammer abdichtet (s. Bilder). Trotzdem waren die berechneten Löcher echt groß, am Ende habe ich 6 Stück à 3,5mm gebohrt. Sah auch nicht schön aus... Die Oberfläche der Spitze war an an der Trennfuge der GFK-Form auch nicht schön, da habe ich ein paar Luftblasen einlaminiert die am Ende noch als Krater in der Oberfläche übrig waren. Die haben definitiv für einen Haufen Verwirbelungen geführt, welche sicherlich auch an den Entlüftungslöchern Einfluss hatten. Das abgetrennte Volumen im vorderen Teil der Spitze hatte keine eigene Entlüftung. Was sagten die Höhenmesser? Der Altimax Simply hat eine maximale Höhe von über 600m erkannt (unrealistisch), der SALT gab 366m aus (realistisch) und vor Ausstoß einen scharfen Höhenabfall (=Druckanstieg), als wäre die Rakete von jetzt auf gleich 20-30m gefallen und das auf dem Weg zum Gipfelpunkt... komisch! Meine Vermutung ist daher, dass das Entlüftungsloch nah am Simply eines der war, die am meisten Verwirbelung abbekommen haben und, dass die Luft aus dem abgetrennten vorderen Teil der Spitze irgendwann durch die Dichtung in die Elektroniksektion gedrückt hat. Das würde den Druckanstieg erklären den der SALT gesehen hat. Änderungen vor Flügen Nr. 2 und 3 Des Raketeurs Lieblingsaufgaben: Spachteln und Schleifen ![]() Jetzt hat die Spitze eine durchgängige glatte Oberfläche. Die großen Löcher wurden verschlossen und durch kleinere (~2mm) ersetzt. Außerdem hat die vordere Sektion 3*1mm Entlüftungslöcher bekommen. Und siehe da: alles g'schmeidig! Beide Altimeter erkennen die gleiche Höhe und den gleichen Gipfelpunkt! ![]() 'Technisch gesehen hat alles funktioniert!' -Ich (oft kopiert) |
